Am 13.07.1929 erreicht das Schiff nach der Übergabe von International Shipbuilding & Engineering Company in Danzig an die
DSD Stavanger und wird zunächst in der Nacht-Express-Route Sandnes-
Bergen eingesetzt. Dort fährt sie in Konkurrenz zur Sandnes Dampskibsselskab mit ihren Schiffen GANN und JADERLAND.
Ab März 1930 wird die MÄRTHA auf der Sandnes-Route durch die STAVANGER I ersetzt und kann nun ihren Post- und Passagierdienst auf der Strecke Oslo-
Bergen übernehmen.
Am 20.07.1934 läuft der deutsche Luxusliner DRESDEN bei Karmøy auf Grund und droht zu sinken. Die MÄRTHA ist als erstes Schiff am Unfallort und Kapitän Lars Pallesen rettet 553 Passagiere auf sein Schiff, das eigentlich nur für 60 Passagiere Kapazität hat. Für diese Tat bekommt der Kapitän auf Anordnung von Adolf Hitler die deutsche „Rettungsmedaille am Bande“. 1942 rettet diese Auszeichnung dem Sohn des Kapitäns das Leben. Er wird von einer standrechtlichen Erschießung ausgenommen.
Am 12.02.1935 kann das Schiff erneut einem Havaristen zur Hilfe kommen. Die SILIJEFJORD und ihre achtköpfige Besatzung werden gerettet und das Schiff nach Larwik abgeschleppt.
Am 18.12.1939 läuft das Schiff während schlechten Wetters nördlich Stavanger auf Grund. Zwei Passagiere ertrinken in ihren Kabinen.
Im Frühjahr 1940 wird das Schiff gehoben und abgedichtet, die Steuerbordkabinen sind komplett zerstört.
Im April 1940 wird das Schiff in die Werft gebracht. Aufgrund des Krieges in Europa herrscht großer Materialmangel. Sie wird notdürftig repariert. Die Steuerbordkabinen können weiterhin nicht genutzt werden. Da auch die Frachtkapazität eingeschränkt ist, wird die MÄRTHA durch ihr Schwesterschiff ROGALAND ersetzt und fährt wieder auf der Route Sandnes-Bergen.
1942/1943 wird das Schiff auf Anordnung der Besatzungsmacht umbenannt in RYFYLKE-NORGE, da die Deutschen es nicht erlaubten, dass ein Schiff nach der königlichen Familie benannt wurde.
Am 26.02.1944 wird das Schiff von einem alliierten U-Boot angeriffen, aber der Kapitän Christensen kann den Torpedos geschickt ausweichen.
Am 23.03.1944, das Schiff wurde mittlerweile als Blockadeschiff eingesetzt um die von den Deutschen benutzten Häfen zu schützen, explodiert ein britisches Torpedoflugzeug beim Absturz in unmittelbarer Nähe des Schiffes. Das Schiff wird an Backbord stark beschädigt und sinkt.
Am 09.04.1944 wird das Schiff gehoben und an Land geschleppt, einige Wochen später nach Stavanger gebracht, aber erst nach Kriegsende repariert.
1946 bekommt das Schiff seinen alten Namen zurück, und fährt von 1946 bis 1948 in der Küstenroute Sandness-Stavanger-Oslo.
1949 wird das Schiff vom Dampf- zum Motorschiff umgebaut (16 Zyl. 2T EV DM General Motors Dieselmotor) und neu vermessen (904
BRT, 489
NRT).
In den Jahren 1952-1962 wird das Schiff vereinzelt für die
MS SANCT SVITHUN und
Kong Olav als Ersatzschiff in der Hurtigrute eingesetzt.
Am 09.05.1956 läuft das Schiff östlich von Risør auf Grund und beginnt zu sinken. Um das Schiff zu retten, wird es in seichteres Wasser gesteuert, wo es schließlich sinkt und mit dem Kiel nach oben liegen bleibt.
Das Schiff wird am 26.06.1956 leergepumpt, abgedichtet und nach Stavanger geschleppt.
Bei Pusnes M/V wird das Schiff gleichzeitig modernisiert und neu vermessen (RegL 55,52 m, 996
BRT, 597
NRT).
Im Mai 1958 wird das Schiff wieder in Betrieb genommen.
1959 ist es das erste und einzige Mal, dass die MÄRTHA und ihr Schwesterschiff, die
Rogaland, gleichzeitig auf der gleichen Route, Oslo-
Bergen, fahren.
1963 wird die Strecke Oslo-
Bergen aufgegeben und das Schiff fährt bis 1973 einmal die Woche die Nachtroute Stavanger-Oslo, dann bis 30.08.1974 drei- bis viermal in der Woche.
Bis Oktober 1974 liegt das Schiff als Hotelschiff in Stavanger, bevor es an Nika Invest Schweden verkauft und auf den Namen KOSTER umgetauft wird.
Ab März 1979 ist das Schiff als SPORT ROVER für Sport Rover Shipping Corporation in Panama registriert und wird für Mini-Kreuzfahrten für Tauchsport und Abenteuerreisen eingesetzt.
1980 muss die Reederei Konkurs anmelden.
Zwischen 1980 und 1987 hat das Schiff mehrere Eigner und Verwendungen, bis es in einem Dock in den Niederlanden als Casinoschiff genutzt wird.
Im April 1987 wird das Schiff von Magellan Cruise Ltd., Falmouth, England gekauft und nach der Modernisierung als EMERALD SEA in die Karibik verbracht um dort Kreuzfahrten durchzuführen. Das Projekt endet in einem Fiasko und das Schiff liegt schließlich 1992 wieder, vor sich hinrostend, in Falmouth.
-