Inhaltsverzeichnis

Bergen

Koordinaten: 60°23'32” N, 5°18'40” E | Karte

Start- und Endpunkt der Hurtigrute

nordgehend:
nächster Hafen

südgehend:
letzter Hafen

Anleger-Info

Bergen ist seit dem 5.Oktober 1898 Anlaufhafen der Hurtigrute (DS CAPELLA).

Das seit dem 1.März 2005 in Betrieb genommene Hurtigrutenterminal wurde Anfang Dezember 2021 in Jekteviksterminalen umbenannt. Es ist nicht weit vom Zentrum und liegt an der Nøstebukten (Nøstegaten 30 - 60°23'32.09” N / 5°18'36.79” E).
Bis 1985 befand sich die Abfahrtstelle der Hurtigrutenschiffe am Festningskaien/Vågen und von 1985 bis Ende Februar 2005 am Frieleneskaien.

Die Entfernung zum Bergen lufthavn Flesland beträgt ca. 19 km (60°17'20.87" N / 5°13'40.83" E) und zum Hauptbahnhof ca. 1,5km (60°23'25.50" N / 5°19'59.12" E).
Tel: 55 55 09 60

Bergen ? Hier die Einladung zum 15. August 2017 von Avinor und der Bericht vom 16. August 2017 über den Termin.

Flughafenterminal Übersichtspläne (Avgang/Departures/Abflug bzw. Ankomst/Arrivals/Abflug)

Vom Bergen lufthavn Flesland fahren ab dem Haltepunkt A 4 die Hurtigruten-Transfer-Busse zum Jekteviksterminalen und ins Zentrum.

Im Flughafen-Untergeschoß ist die Haltestelle der BYBANEN/STRASSENBAHN. Die Endhaltestelle Byparken Starvhusgaten 4 liegt im Zentrum. Von dort sind es ca. 1.100 Meter Fußweg bis zum Jekteviksterminalen.

Flybussen (Busgesellschaft: Tide) fahren vom Bergen lufthavn Flesland ab den Haltepunkten A 5 bis A 7 in Richtung Zentrum. Nähere Informationen siehe unter Flybussen.

Ab 13:00 Uhr ist es möglich, das Gepäck am Terminal einzuchecken. Im Terminal befinden sich auch kostenpflichtige Schließfächer. Nähere Informationen unter: Hirtshals - Bergen/Service im Terminal Bergen

Der eigentliche Check-in beginnt etwa um 15:00 Uhr und das Boarding ab etwa 16:00 Uhr. Die Kabinen können gegen 18:00 Uhr betreten werden.

Fahrplan:

Abfahrt nordgehend: 20:30 Uhr
Ankunft südgehend: 14:45 Uhr
Fahrtdauer nordgehend bis Florø 6 Stunden 15 Minuten 88 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend seit Florø 6 Stunden 15 Minuten 88 Seemeilen

Vor- und Nachprogramm

Hurtigruten

Havila Voyages

Allgemeine Infos

Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens mit 259.958 Einwohnern (Stand: 01.10.2020). Die Stadt ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Kommune (285.061 Einwohner - Stand: 01.01.2021) und administratives Zentrum der Provinz Vestland (bis 31.12.2019 der Provinz Hordaland). Bergen ist außerdem das Zentrum für Handel, Industrie, Schifffahrt, Tourismus sowie der Sitz von Banken und Versicherungsgesellschaften. Die Universität mit ihren angeschlossenen Bildungseinrichtungen ist nach Oslo und Trondheim die drittgrößte des Landes. Schwerpunkte der verschiedenen Forschungseinrichtungen in Bergen sind die Meeresbiologie, Geologie und Erdölförderung. Dazu zählt auch das Trainingszentrum für Hubschrauberpiloten zur Versorgung der Bohrinseln im Meer.

Bergen ist zudem der größte Anlaufhafen für Kreuzfahrtschiffe in Norwegen und besitzt einen der verkehrsreichsten Flughäfen Skandinaviens. Die Stadt ist Start- und Endpunkt der Schiffe der Hurtigrute, sowie Startbahnhof der Bergenbahn nach Oslo.
In 2017 werden voraussichtlich 330 Kreuzfahrtschiffe mit rund 580.000 Reisenden erwartet. Mit Stand Juni 2017 sind für 2018 bislang ca. 325 Schiffe mit voraussichtlich 620.000 Reisenden gemeldet. Zum gleichen Zeitpunkt liegen für 2019 bereits Meldungen für 117 Schiffe mit 287.000 Reisenden vor.

Auch als „Kulturhauptstadt“ Norwegens hat sich Bergen aufgrund vieler Festivals, Theater, Galerien und Bildungseinrichtungen einen Namen gemacht. Die Stadt war im Jahr 2000 europäische Kulturhauptstadt.

Hauptanziehungspunkt für Touristen in der Stadt zwischen den sieben Bergen ist das alte Hanseviertel Bryggen am Stadthafen Vågen. Das Holzhäuserviertel aus dem Mittelalter wurde zwar nach mehreren Großbränden jeweils nach alten Plänen wieder aufgebaut. Trotzdem zählt es als besonderes Beispiel hanseatischer Baukunst seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Mehr scherzhaft wird Bergen als Regenhauptstadt Europas bezeichnet, da es dort statistisch gesehen an 213 Tagen im Jahr regnen soll.

Webcams

Live-Webcam: Blick vom Fløyen Panorama
Live-Webcam: Torgallmenningen
Live-Webcam: Festplassen
Live-Webcam: Ulriken Panorama
Live-Webcam: Vågen
Live-Webcam: Nygårdstangen

Wichtige Adressen

(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)

Sehenswürdigkeiten

Museen

Kirchen

Denkmäler und Skulpturen

Bau- und Kulturdenkmäler

Hotels und Pensionen

Hotels

Hostels und Gästehäuser

Appartments und Campingplätze

Restaurants, Cafes und Fast Food

Restaurants

International

Spezial (Steak, Fisch, Wild, usw.)

Cafés

Fastfood

Pubs, Kneipen und Discotheken

Shopping

Banken

Minibank (ATM)

Autoverleih, Taxi und Bus

Sonstiges

Geschichtliches

Die Königssagas besagen, dass Bergen 1070 von König Olav Kyrre als „Bjørgvin“ gegründet wurde. Bereits 1180 wurden Teile der Festung Bergenhus zwischen Sverresborg und dem Holmen angelegt. Im Jahr 1217 wurde Bergen Residenz der norwegischen Könige und politisches Zentrum. Nach der Regierungszeit von König Håkon Håkonsson in den Jahren 1217 - 1263 und einigen Bürgerkriegen baute man die Festung aus Stein. Aus dieser Zeit stammen noch heute die Håkonshalle und ein Teil des Rosenkrantzturmes.
Auch nach dem Verlust des Statuses von Hauptstadt und Residenz im Jahre 1299 an Oslo blieb der alte Königshof politisches und administratives Zentrum von Vestland und Nordnorge.
1660 wurde Bergenhus dann reine Festung. Am 12.August 1665 war sie somit auch in die „Schlacht am Vågen“ involviert, als englische Kriegsschiffe während des englisch-niederländischen Krieges eine holländische Handelsflotte in der Bucht von Bergen überfielen. Im 17.Jahrhundert baute man die Festung aus und führte sie um 1700 mit dem alten Sverresborg zusammen. Auch als Sverresborg im 19. Jahrhundert als Park konzipiert wurde, blieb die Festung Bergenhus bis heute Militäranlage. 1946 wurden in Sverresborg sieben deutsche und ein norwegischer Kriegsverbrecher hingerichtet.

Nach der Besetzung Norwegens im April 1940 diente Bergenhus der deutschen Wehrmacht als regionales Hauptquartier. Kriegsgefangene aus der Sowjetunion bauten hier einen Betonbunker. Bei einem Unglück am 20.April 1944 wurde die Festung schwer beschädigt, als ein mit Sprengstoff beladenes, niederländisches Schiff im Hafen explodierte. Ebenfalls schwer beschädigt wurde das ehemalige Hurtigrutenschiff DS KONG HÅKON. Sie blieb bis zum Kriegsende 1945 in Bergen und wurde danach in Stavanger repariert.

Nach der Befreiung 1945 wurde in Bergenhus zunächst das Distriktkommando Vestlandet der norwegischen Streitkräfte eingerichtet. Ab 1996 bis heute wird die Festung von verschiedenen militärischen Einrichtungen genutzt.

Tyske Bryggen und die Zeit der Hanse
Schon Ende des 12. Jahrhunderts kamen einige Kreuzfahrer in die Stadt und berichteten, dass es in Bergen „so große Mengen an Trockenfisch gäbe, dass man es nicht messen könne. Schiffe kämen aus allen Himmelsrichtungen angesegelt“.
Die ersten Deutschen waren vermutlich rheinische Kaufleute, ab Mitte des 13. Jahrhunderts dann aus den Städten der Ostsee. Sie brachten lebensnotwendiges Getreide für Nordnorwegen, entscheidend für den Beginn der Hanse in Bergen. Die Stadt war auch vorher ein starker wirtschaftlicher Standort. Um 1250 hatte die Region Bergen bereits 7.000 Einwohner. Im Jahr 1350 raffte die Pest fast den gesamten Adel und Handelsstand der Stadt dahin. Auch dies begünstigte aufgrund der herrschenden Nahrungsmittelknappheit die Gründung des deutschen Hanse-Kontors im Jahr 1360. Es war als letztes der vier Kontore in Europa gegründet worden, hatte aber am längsten Bestand. Grundlage war der Import von Getreide, Mehl, Malz, Bier und Gerätschaften für den Fischfang. Exportiert wurden Stockfisch, Tran und Häute.
Das Kontor erhielt ein eigenes Gebiet mitten in der Stadt - Tyske Bryggen. Es verwaltete sich selbst mit einem Ältestenrat und eigener Gerichtsbarbeit. Das notwendige Regelwerk (z.B. das Gebot der reinen Männergesellschaft) wurde vom „Hansetag“ erstellt und von der Hansestadt Lübeck kontrolliert. Das Kontor durfte nur Handel treiben mit der Provinz Nordland und Teilen von Troms, nicht aber mit anderen Gebieten.
Tyske Bryggen bestand zunächst aus nebeneinander liegenden Höfen, wuchs aber schnell zu einem geschlossenen Wohn- und Handelsgebiet zusammen. Während der Blütezeit machten die deutschen Kaufleute (Bergenfahrer) und Handwerker ein Viertel der gesamten Bevölkerung aus. Es war eine Stadt in der Stadt entstanden.
Die Gefahr von Bränden in dem sehr eng bebauten Quartier war natürlich groß. Zur Vermeidung waren alle Räume in den Holzhäusern unbeheizt. Nur die aus Stein gebaute Schøtstuene, im hinteren Teil gelegen, war beheizbar. Hier hielten die Kaufleute ihre Versammlungen ab und saßen zu Gericht. 1702 kam es zu einem verheerenden Stadtbrand, der fast alle Holzhäuser, insgesamt 7/8 der Stadt Bergen, vernichtete. Tyske Bryggen wurde im alten Stil wieder aufgebaut. 1901 entstand nach Abriss die südliche Häuserzeile neu. Sie wurde in Ziegelbauweise mit Giebeln im alten Stil erbaut. Nach einem erneuten Stadtbrand am 16.Januar 1916 erging eine Verordnung, dass auf dem Stadtgebiet keine Holzhäuser mehr gebaut werden dürfen. Ausnahme war Tyske Bryggen.
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde das Viertel vernachlässigt. 1955 wurden erneut große Teile durch einen Brand zerstört. Etwa die Hälfte der nach dem Großbrand von 1702 gebauten Häuser fiel ihm zum Opfer. Nach jahrelangen Diskussionen, auch über den Abriss des gesamten Restkomplexes, wurde das alte Hanseviertel, jetzt nur noch „Bryggen“ genannt, 1965 wieder aufgebaut. 1979 wurde Bryggen von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die Begründung war, dass es sich bei dem Viertel um ein wichtiges Beispiel hanseatischer Baukunst handele.

„Bergenfahrer“ wurden hansische Kaufleute und Seefahrer genannt, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit hauptsächlich im Norwegen-Handel mit dem dortigen Kontor in Bergen tätig waren. Sie waren in ihren Herkunftsstädten zusammengeschlossen. Solche Kooperationen bestanden in mehreren Hansestädten, vornehmlich in Lübeck und Stralsund. In Bergen unterstanden alle Bergenfahrer dem Kontor. Dieses führte sogar als eigenes Siegel den „bekrönten Stockfisch“, später verbunden mit dem halben Doppeladler, um sie als kaiserliche Kaufleute kenntlich zu machen.
Ab 1630 wurden mehr und mehr hansische Kaufleute Bürger der Stadt Bergen. Den Handel mit Stockfisch, Tran und Getreide betrieben sie aber weiter. 1740 gab es nur noch 9 deutsche Handelsstuben gegenüber 90 in den Händen Bergener Bürger. Nach langsamer Umorganisation wurde 1754 das Norwegische Kontor gegründet. Es übernahm allerdings den größten Teil des hanseatischen Regelwerks. So war es z.B. bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts den Verwaltern der Handelsstuben verboten zu heiraten. Der sanfte Übergang von einer deutschen zu einer Bergener Organisation brachte auch den wirtschaftlichen Vorteil, dass alte Handelsbeziehungen aufrecht erhalten werden konnten. Man konnte sogar expandieren. Es entstand z.B. der bis heute andauernde Stockfischhandel mit Italien. Bergen war immer ein wirtschaftlich starker Standort. Zum Ende der deutschen Hansezeit und während der Ära des Norwegischen Kontors waren die Handelsbeziehungen mit England stärker ausgeprägt als zu Rest Norwegens.
Mit der Auflösung des Norwegischen Kontors im Jahre 1899 ging eine 500-jährige Epoche zu Ende.
Noch heute engagiert sich die Stadt bei den jährlich stattfindenden „Hansetagen“, bei denen Vertreter aller ehemaligen Hansestädte und Kontorstandorte zusammenkommen. Die Stadt war 1996 und 2016 Ausrichter des Treffens.

Marienkirche - Deutsche Kirche
Die Marienkirche, früher auch Deutsche Kirche, wurde um 1130 nach dem Vorbild des Speyrer Doms aus Naturstein gebaut. Bei Stadtbränden 1198 und 1248 wurde auch sie zerstört und wieder neu aufgebaut. Von 1408 - 1766 war sie Hauptkirche des Deutschen Hanse-Kontors und dessen Eigentum. In dieser Zeit wurde sie ausschließlich von den ansässigen deutschen Kaufleuten und den Bergenfahrern genutzt. Ab 1548 lag das Patronat über die Kirche bei der Kooperation der Lübecker Bergenfahrer. Sie beriefen danach auch die Pastoren. Die letzte Predigt auf deutsch wurde 1868 gehalten. Auf dem kleinen Friedhof neben der Kirche findet man auch heute noch viele deutsche Namen.

Der 2. Weltkrieg
Bergen wurde bereits am 1. Tag der Invasion am 9.April 1940 von den deutschen Truppen relativ kampflos eingenommen. Die Kriegsmarine begann zügig, den Hafen als Flotten - und U-Boot-Stützpunkt sowie als Torpedobatterie auszubauen.

Zum Schutz der U-Boote in Bergen vor alliierten Angriffen bauten die Besatzer auf der Insel Herdla nördlich der Inselkommune Askøy einen Luftwaffenstützpunkt und eine Festung. Zu diesem Zweck mussten zunächst 115 Zivilisten die Insel verlassen. Anschließend wurde in Herdlevalen, einem flachen Teil der Insel, von mehreren tausend Kriegsgefangenen ein Flugplatz gebaut. Zu der Zeit war es der wichtigste Flugplatz zwischen Stavanger und Trondheim. Die Insel war Stützpunkt für ca. 3.000 deutsche Soldaten. Bei ihrer Rückkehr auf die Insel fanden die Bewohner alle Häuser zerstört vor. Nur einzelne Gebäude an der ehemaligen Start- und Landebahn sowie einige Bootshäuser waren noch intakt. Heute gibt es dort noch wenige Ruinen und ein Museum. Außerdem ist die Insel größtenteils Naturschutzgebiet und artenreiches Brut - und Schutzgebiet für Vögel.

Zusätzlich zum Schutz der Hafeneinfahrt nach Bergen und der U-Boot-Bunker bauten die deutschen Besatzungstruppen auf der Insel Sotra (Kommune Fjell) die „Fjell festning“, eine Marine-Küsten-Batterie. Der erste Probeschuss wurde am 23.12.1943 abgegeben. Die Anlage wird als stärkste Festung Nordeuropas bezeichnet. Sie wurde sowohl über- als auch unterirdisch von Kriegsgefangenen, vornehmlich aus Osteuropa, gebaut. Das Tunnelnetzwerk erstreckte sich über 3 Km und bot Platz für 1.500 Personen. Die größte Kanone bestand aus dem Geschützturm B des Schlachtschiffes Gneisenau. Sie hatte eine Reichweite von 38 Km. „Turm B“ wurde Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts demontiert, die restlichen Geschütze sind restauriert zu besichtigen.

1941 begannen die Deutschen in Bergen mit dem Bau des ersten U-Boot-Bunkers („Bruno“). Der bereits geplante zweite Bunker („BrunoI“) wurde nicht mehr gebaut. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie 1944 wurde der U-Boot-Stützpunkt nochmals massiv ausgebaut. Im Oktober 1944 griffen ca. 150 britische Flugzeuge den Stützpunkt an. Der Angriff endete mit einer Katastrophe, bei der 193 Norweger (darunter 61 Kinder) in einer nahegelegenen Schule getötet wurden. Ein zweiter Angriff im selben Monat mit 244 Flugzeugen endete erfolglos, da die Piloten aufgrund der Wetterverhältnisse das Ziel nicht ausmachen konnten. Erst am 12. Januar 1945 konnte der Bunker durch 3 sogenannte „Tallboys“ zerstört werden. Sie durchschlugen dabei die 3,5 m starke Stahlbetondecke und beschädigten außerdem 2 U-Boote schwer.
Der Bunker wird heute von der norwegischen Marine zur Reparatur von U-Booten und als Depot genutzt.

20.April 1944
Dieses Datum wird von den Einwohnern Bergens auch als „Urknall des 20.April 1944“ bezeichnet.
Am 17.April 1944 legte unterhalb des Rosenkrantzturmes der Festung Bergenhus das niederländische Fischereischiff „Voorbode“ an. Nur wenige Besatzungsmitglieder wussten, dass die Ladung aus 120 to Sprengstoff bestand. Der Kapitän zeigte dem Hafenkapitän nur unvollständige Papiere und erschlich sich damit die Erlaubnis zum Anlegen. Aufgrund der Geheimhaltung gab es zudem auf dem Schiff keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen.
Um 8.00 Uhr morgens des 20.April nahm die Katastrophe ihren Lauf. Es begann mit leichter Rauchentwicklung. Kurz darauf wurden nach Augenzeugenberichten Stichflammen beobachtet und um 8.39 Uhr kam es zu einer verheerenden Explosion. Das Schiff flog in die Luft, zerlegte sich in Einzelteile, die dann in weitem Umkreis zu Boden stürzten. Es entstand ein mächtiges Vakuum, das unter anderem hohe Wassersäulen aufsteigen ließ und eine Flutwelle durch den ganzen Hafen schickte. Dabei wurden kleinere Boote auf die Uferbefestigungen geworfen. In direkter Nähe des Explosionsortes lagen zu dem Zeitpunkt das Linienschiff DS ROGALAND und das Hurtigrutenschiff DS KONG HAAKON. Sie wurden beide schwer beschädigt.
Weitaus größere Schäden entstanden an den Gebäuden der Stadt. Durch den gewaltigen Luftdruck wurden Teile des Rosenkrantzturmes und das Dach der Håkonhalle regelrecht weggeblasen. Die neben der Festung stehenden großen Verwaltungsgebäude erlitten schwere Zerstörungen. Dabei handelte es sich unter anderem auch um die Hauptniederlassung der „Det Bergenske Dampskipsselskab“. Hier waren alleine 23 Tote zu beklagen.
Die „Bryggen“-Häuser waren so schwer getroffen, dass man zunächst über einen Abriss diskutierte. Auch auf der anderen Seite des Hafens wurden große Handelshäuser und ein ganzes Wohnviertel fast komplett zerstört. Insgesamt wurden anschließend 4.536 zerstörte oder beschädigte Gebäude registriert.
Die Katastrophe forderte 98 norwegische und 56 deutsche Todesopfer, dazu ca. 4.800 zum Teil Schwerstverletzte. Als besonders schlimm stellten sich dabei die vielen Erblindungen und schweren Augenverletzungen heraus. Spezialärzte aus dem ganzen Land wurden herbeigerufen.
Die Ursache und Hintergründe der Explosion wurden nie geklärt, Beweise für eine tatsächliche Schuld gab es nicht. Darum haben die Deutschen Besatzer den Hafenkapitän zu 4 Monaten und 2 weitere Beamte zu je 6 Monaten Festungshaft wegen Vernachlässigung der Dienstpflicht verurteilt.

Bereits im 19. Jahrhundert begann die Industrialisierung der Stadt und damit ein rasanter Anstieg der Bevölkerungszahlen. Seit 1898 ist Bergen Starthafen der Hurtigrute und am 27.11.1909 wurde die Strecke der Bergen-Bahn für den Personenverkehr freigegeben und damit die direkte Verbindung nach Oslo hergestellt. Seit 1964 ist die Strecke vollständig elektrifiziert.

Ein Zentrum für Handel in Norwegen war Bergen schon seit dem Mittelalter. In der Neuzeit etablierten sich viele Schulungs- und Forschungseinrichtungen, speziell Meeres- und Erdölforschung, Banken und Versicherungen, Dienstleistungen und Hochtechnologie. Die Universität Bergen ist mit 14.500 Studenten die drittgrößte nach Oslo und Trondheim. Sie hat 7 Fakultäten mit 90 Insituten. Das umfangreiche Bergen-Museum befindet sich in 2 Gebäuden auf dem Campus der Universität.

Nicht nur die zentrale Stellung Bergens als Wirtschafts-, Forschungs und Technologiestandort ist bemerkenswert. Daneben verfügt die Stadt auch über einen ausgeprägten kulturellen Bereich.
Zahlreiche Veranstaltungen und Festivals aus allen Bereichen von Kunst und Kultur finden hier regelmäßig statt. Beispielhaft kann man nennen das „Bergen International Festival“, dass jährlich Ende Mai/Anfang Juni für 2 Wochen mit ca. 160 Veranstaltungen die Stadt kulturell beherrscht und unter der Schirmherrschaft des Königs steht. Es fand erstmals 1953 statt und vermittelt nicht nur 1000jährige Kulturgeschichte , sondern bietet daneben Veranstaltungen aus allen Bereichen von Kunst und Kultur bis in die heutige Zeit. Unterstützt wird das Festival vom Staat und zahlreichen Sponsoren. Beteiligt sind natürlich die vielen ansässigen Theater, Musiktheater, Kirchen, Museen sowie das Philharmonische Orchester und der dazugehörige Chor, um nur einige zu nennen. Veranstaltungsorte sind alle geeigneten Einrichtungen der Stadt bis hin zu Konzertveranstaltungen auf offener Straße bei freiem Eintritt.
Außerhalb dieses Festival finden natürlich auch jährlich verschiedene Festivals zu Ehren von Edvard Griegs statt, dem berühmten Komponisten sowie Namensgeber der Grieg-Akademie an der Universität Bergen.
Bergen war Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2000.

Videos


Weitere Videos von Bergen

Bilder

Bergen Bergen, Fischmarkt Bergen, Bryggen Bergen, Bergenhus Bergen Bergen, nächtlicher Blick ins Hafenbecken Bergen, Bryggen Bergen Bergen, Blick vom Fløyen Bergen, Hurtigrutenterminal

Weitere Bilder von Bergen