Koordinaten: 70°51'28″ N, 29°06'50″ E | Karte
nordgehend:
⇐ letzter Hafen
⇒ nächster Hafen
südgehend:
⇐ letzter Hafen
⇒ nächster Hafen
Berlevag Berlevaag Berleväg
Berlevåg ist seit 1918 Anlaufhafen der Hurtigrute.
Der Hurtigrutenkai befindet sich (Driftsjef Kjelstrups vei/Østermoloen - 70°51'27.32„ N / 29°6'50.22“ E) direkt hinter der östlichen Hafenmole, Entfernung zur Ortsmitte knapp 2 km.
Tel: 48 05 30 45
Berlevåg Lufthavn liegt 3,5 km westlich des Ortes (70°52'11.873" N / 29°1'48.07564" E).
Ankunft nordgehend: | 22:00 Uhr |
Abfahrt nordgehend: | 22:10 Uhr |
Aufenthaltsdauer: | 10 Minuten |
Ankunft südgehend: | 22:25 Uhr |
Abfahrt südgehend: | 22:35 Uhr |
Aufenthaltsdauer: | 10 Minuten |
Berlevåg (909 Einwohner -Stand 01.10.2020) ist das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Kommune mit 928 Einwohnern - Stand 01.01.2021. Fischfang ist der Haupterwerbszweig in der Kommune.
Früher wurde die Fangflotte in Berlevåg häufig von der stürmischen See heftig in Mitleidenschaft gezogen, auch die ersten Molen konnten der Naturgewalt nicht lange standhalten. Erst die Tetrapoden, die seit 1973 die Molen selbst vor 10 m Wellen schützen, machten Berlevåg zu einem sicheren Hafen.
Berühmtheit erlangte Berlevåg durch den Film „Heftig og begeistret“ (Heftig und begeistert), der einen Einblick in das Leben des kleinen Ortes erlaubt, untermalt vom Gesang des Männergesangsvereins von Berlevåg.
Der Flughafen von Berlevåg zählte 11.272 ankommende und 11.480 abreisende Passagiere in 2016.
360° Live Webcam: Hafenbereich
(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)
Erste Siedlungsspuren in der Gegend von Berlevåg stammen aus der Zeit von ca. 8000 v.Chr. Einige Gebiete wurden auch schon sehr früh von den Samen bewohnt. Das Zentrum der Samenkultur befand sich vermutlich im Gebiet von Kjølnes.
Die ersten Norweger kamen 1750 als Fischer und Bauern nach Berlevåg. Häuserreste aus dieser Zeit finden sich westlich bei Skansvika.
1914 wurde Berlevåg selbstständige Kommune, zu der ursprünglich 11 Dörfer gehörten. Davon sind heute nur noch Berlevåg und Kongsfjord/Veines ganzjährig bewohnt.
Anfang des 20.Jahrhunderts strömten sogar Fischer aus Nordland, Troms und der Westfinnmark nach Berlevåg. Ebenso weiteten die Pomoren ihren Handel bis an die Nordküste aus. Der Fischreichtum der Barentssee hatte sich herumgesprochen. Bis zu 3000 Boote tummelten sich dann in der Fangsaison vor der Küste. Die Weiterverarbeitung des Fisches erfolgte bis ca. 1960 durch Einsalzung und als Trockenfisch.
Während des 2. Weltkrieges wurde auch Berlevåg von deutschen Truppen besetzt. Vor deren Rückzug ab September 1944 wurden die Bewohner zwangsevakuiert. Vielen gelang jedoch vorher die Flucht und sie konnten sich in Höhlen verstecken. Berlevåg war der erste Ort in der Finnmark, in dem die „Taktik der verbrannten Erde“ angewandt wurde. Kaum ein Haus überstand die Zerstörung. Die zurückgekehrten Bewohner waren entsetzt und mussten den restlichen Winter in den Ruinen und unter umgekippten Booten überstehen. So kostete es viele Menschen noch nachträglich das Leben, weil sie erfroren
1959 wurde die Straße von Tana nach Berlevåg eröffnet, zunächst aber im Winter gesperrt. Ganzjährig befahrbar ist sie erst seit 1980, im Winter unter Umständen nur im Kolonnenverkehr hinter Räumfahrzeugen.
1988 bekam die Gemeinde ihr heutiges Wappen. Es stellt Wellen und Strand dar und nimmt damit Bezug auf die Abhängigkeit vom Meer.
Molen/ Tetrapoden
Die Fischbänke vor Berlevag garantierten einen reichen Fang. Ein Problem stellte es aber dar, dass der Hafen von Berlevåg ohne natürlichen Schutz zum offenen Meer lag.
2x wurde ein großer Teil der Fangflotte zerstört. 1875 begann man die ersten Molen zu bauen. 1882 zerstörten riesige Wellen in einer heftigen Sturmnacht erneut fast die ganze Nordlandflotte, für die Fischer eine Katastrophe.
1913 begann man größere Molen zu bauen. Es wurde sogar eine kleine Bahnstrecke angelegt, um Material an den Hafen zu bringen. Doch auch diese Schutzdämme fielen 1932 und 1959 der sturmgepeitschten Barentssee zum Opfer. Beim Sturm 1959 wurde die Hälfte der sogenannten Svartoksmole zerstört, die bis 1964 wieder aufgebaut wurde. Danach konnten auch die Schiffe der Hurtigrute im Hafen anlegen. Vorher mussten Passagiere und Fracht mit Booten transpotiert werden, wenn der Seegang es zuließ.
1973 wurde dann auch die gegenüberliegende Revnesmole fertiggestellt. Hierbei wurde ein französiches Patent verwendet. Man goss sogenannte Tetrapoden aus Beton. Dabei handelt es sich um 4-armige Betonkolosse von 6,3m Höhe und 15 to Gewicht. Diese wurden an den Außenflanken der Molen verkeilt. Für die besonders beanspruchten Molenköpfe verwendete man 10 m hohe Tetrapoden mit 25 to Gewicht. Sie alle wurden so miteinander verbunden, dass Wasser zwar hindurchfließen kann, aber auch 9,8 m hohe Wellen den Molen bisher nichts anhaben konnten. Endlich war der Hafen geschützt. Die Tetrapoden sind zum Wahrzeichen von Berlevåg geworden, ein Symbol für Standhaftigkeit. Eine von ihnen hat man darum am Ortseingang wie ein Denkmal aufgestellt.
Berlevåg Kirke
1877 errichtete man in Berlevåg erstmals eine kleine Kapelle. Zu dem Zeitpunkt hatte der Ort ca. 240 Einwohner. Die nächste Kirche gab es für sie in Vardø, die nur mit Schiffen zu erreichen war.
1939 begann man mit dem Bau der ersten Berlevåg Kirke. Sie wurde am 7.April 1940 eingeweiht, 2 Tage vor dem Überfall der Deutschen Truppen auf Norwegen.
Beim Abzug der Besatzer wurde mit dem Ort auch die Kirche zerstört. 1955 erhielten die Bewohner von Berlevåg die Genehmigung, ihre Kirche wieder aufzubauen. Architekt war Hans Magnus. Er baute eine 230 qm große Betonkirche mit 3 Sakristeien von nochmals 45 qm. Platz hat die Kirche für ca. 300 Personen. Der Turm ist 10m hoch und trägt 2 Glocken mit verschiedenen Inschriften, unter anderem auch das Baujahr der Kirche : 1960. Eingeweiht wurde sie im selben Jahr am 11. Dezember auf dem Hochplateau Granbakken in der Nähe des Friedhofs über dem Ort.
Im sehr aktiven Kulturleben von Berlevåg spielt die Kirche eine nicht unerhebliche Rolle. Sie wird häufig für Konzerte genutzt. Der berühmte „Männerchor von Berlevåg“ hat ihr sogar ein besonderes Lied gewidmet : „Kom til den hvitmalt kirke “.